Wasser in den Beinen: Was tun bei geschwollenen Beinen?
Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödem) sind unangenehm und schränken oft den Bewegungsradius ein. Umgangssprachlich spricht man dann häufig auch von Wasser in den Beinen. Wir zeigen, was Sie gegen geschwollene Füße und müde Beine tun können und welche Ursachen sie haben können.
Inhaltsverzeichnis
Wie gefährlich sind geschwollene Füße?
Das Problem bei Wasser in den Beinen: Die Schwellungen können alarmierend sein, können aber auch harmlose Auslöser haben. Umso wichtiger ist es, die eigenen Symptome zu beobachten und mit dem behandelnden Arzt abzuklären.
Achtung: Werden die Beine plötzlich und untertags deutlich dicker und ist die Schwellung zudem mit Kurzatmigkeit verbunden, ist dies ein Warnhinweis, der nicht ignoriert werden sollte. In diesem Fall unbedingt einen Arzt kontaktieren oder sogar die Rettung rufen.
Symptome neben Wassereinlagerungen
Ein einfacher Test gibt Aufschluss darüber, ob es sich um ein Ödem handelt. Wassereinlagerungen hinterlassen bei Druck eine Delle im Gewebe. Wasser in den Beinen ist häufig insbesondere am Abend spürbar und sichtbar.
Zu den weiteren Symptomen, die durch eine schlechte Durchblutung des Gewebes bedingt sein können, zählen Besenreiser und Krampfadern, Hautveränderungen und Schmerzen in den Beinen. Zudem gibt es auch Fälle, in denen nur ein Bein geschwollen ist. Ebenso wie ein plötzlich oder langsam auftretendes Taubheitsgefühl sollten diese Symptome den Betroffenen aufmerken lassen.
So entstehen Schwellungen in den Beinen
Verantwortlich für Wassereinlagerungen in den Beinen sind in erster Linie die Venen, die dafür sorgen, dass sauerstoffarmes Blut im Kreislauf zurück zum Herzen transportiert wird. Eine Venenschwäche bringt den Wasserhaushalt im Körper aus dem Gleichgewicht, der Flüssigkeitsaustausch funktioniert schlechter.
Dies ist nicht nur bei Erkrankungen der Fall, sondern beispielsweise auch bei hohen Außentemperaturen zu beobachten. Dann nämlich dehnen sich die Venen aus, um die Körpertemperatur konstant halten zu können. Die Folge sind geschwollene Gliedmaßen.
Auch ein Stau im Lymphsystem kann an der Entstehungen von Ödemen beteiligt sein, ebenso wie die Muskeln, deren Aufgabe es ist, die körpereigenen Zirkulationsprozesse zu unterstützen. Da sie allerdings bei längerem Sitzen oder Stehen größtenteils inaktiv sind, sind häufig schwere und geschwollene Beine am Ende eines Tages die Folge.
Ursachen für geschwollene Füße und Beine
Wie bereits angedeutet ist Wasser in den Beinen ein Symptom, das vor unterschiedlichen medizinischen Hintergründen auftreten kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch die Lebensweise und andere externe Faktoren in die Gleichung einzubeziehen. Treten neben den Wassereinlagerungen noch weitere Symptome auf oder haben die Betroffenen zudem Schmerzen, ist ein Arztbesuch ratsam.
Art der Schwellung als Hinweis auf die Ursache
Aufschlussreich für die ‚Ursachenforschung‘ ist bereits die Art der Schwellung. Folgende Fragen können helfen einzuordnen, welchen Grund Wasser in den Beinen hat:
- Zeitpunkt: Wann tritt die Schwellung auf? (abends, untertags etc.)
- Dauer: Wie lang bleiben Füße und Beine geschwollen?
- Lokalisation: Wo treten die Schwellungen auf? (Gelenke, Unterschenkel, einseitig, beidseitig etc.)
Sind häufige und anhaltende Beschwerden zu beobachten oder sind die Schwellungen auch untertags vorhanden, erweist es sich als sinnvoll, den Hausarzt aufzusuchen. Dieser klärt erste Symptome ab und überweist an die entsprechenden Fachärzte wie Internist oder Gefäßspezialist.
Risikofaktoren
Neben Sommerhitze ist oft eine ausschließlich sitzende oder stehende Tätigkeit schuld daran, dass sich Wasser in den Beinen ansammelt. Für die Blutzirkulation spielt zudem das Alter eine entscheidende Rolle. Bewegungsmangel und Übergewicht verstärken die Probleme zusätzlich bzw. rufen sie überhaupt erst hervor.
Dazu kommen Risikofaktoren wie bestimmte Medikamentengruppen, zu deren Nebenwirkungen geschwollene Füße zählen können, oder Schwellungen als allergische Reaktion. Wasser in den Beinen ist nicht selten auch die Folge mechanischer Einwirkung und tritt entsprechend postoperativ oder nach einer Verletzung auf. Auch eine Essstörung kann dazu führen, dass die Beine anschwellen.
Wasser in den Beinen während der Schwangerschaft
Insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft ist Wasser in den Beinen nicht ungewöhnlich. Zurückzuführen ist dies auf hormonelle Veränderungen, die dazu führen, dass die Blutgefäße erweitert werden und weniger elastisch sind.
Bei warmer Witterung sind deshalb nicht selten Unterschenkel, Knöchel und Füße geschwollen. Dies ist unschädlich, sofern nicht weitere Symptome auftreten. Ein erhöhter Blutdruck, erhöhte Eiweißwerte im Urin, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen und Augenflimmern sind hingegen deutliche Warnhinweise. In diesem Fall sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden. Zudem sollten schwangere Frauen ihre Vorsorgeuntersuchungen in jedem Fall wahrnehmen.
Während der Schwangerschaft sollte ganz besonders auf ausgewogene Ernährung geachtet werden. Auch ausreichend Flüssigkeit (Minimum 2 Liter) ist Teil dessen. Schwangere Frauen sollten auf entwässernde Tabletten oder Lebensmittel mit entwässernder Wirkung (z.B. Brennnesseltee) möglichst verzichten.
Beidseitige Schwellung
Sind beide Beine geschwollen, weist dies auf eine Durchblutungsstörung hin, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Auf der einen Seite sind dies die bereits angesprochenen externen Faktoren wie Bewegungsmangel oder Wärme. Auf der anderen Seite kann es sich auch um eine Venenschwäche, im Extremfall sogar eine Venenthrombose handeln.
Auch Erkrankungen der inneren Organe (Herz, Leber, Nieren, Schilddrüse) und damit verbunden Stoffwechsel- oder Hormonstörungen können Schwellungen in den Beinen zur Folge haben. Insbesondere da es sich um ein mögliches Anzeichen einer Herzinsuffizienz sollte Wasser in den Beinen nicht ignoriert werden.
Einseitige Schwellung
Sind die Beine nur einseitig geschwollen, kann ebenfalls eine Störung des Venen- oder Lymphsystems vorliegen. Infektionen, die den Eiweiß-, Wasser- oder Mineralhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen, und Lymphknotenerkrankungen können ebenfalls geschwollene Beine zur Folge haben. Auch ein Krebsleiden oder Tumore können sich auf diese Weise äußern.
Behandlung: Was hilft gegen Wasser in den Beinen?
Ebenso wie die Ursachen geschwollener Beine unterschiedlich sein können, lässt sich auch über die Behandlung keine generelle Aussage treffen. Allerdings gilt, dass gerade bei Bewegungsmangel, Übergewicht und/oder Hitze eine Anpassung der Lebensweise und der Einsatz von Hausmitteln zielführender sein kann als eine medikamentöse Behandlung.
Lebensweise
Wer einer sitzenden oder stehenden Tätigkeit nachkommt, sollte mit regelmäßiger Bewegung einen Ausgleich schaffen. Insbesondere Joggen, Schwimmen oder Radfahren sorgen dafür, dass der Kreislauf in Schwung kommt und Wasser in den Beinen vorgebeugt werden kann.
Auch die Ernährung ist ausschlaggebend. Salzarme Kost sorgt dafür, dass Wasser weniger schnell eingelagert werden kann. Insbesondere aber gilt es, das Risiko für Übergewicht durch eine ausgewogene Ernährungsweise zu reduzieren.
Zudem sollte auf Nikotin- und Alkoholkonsum weitgehend verzichtet werden, da auch diese beiden Faktoren zu geschwollenen Füßen beitragen. Beine hochlegen und entschleunigen ist vielleicht der beste Ratschlag gegen Schwellungen, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war.
Hausmittel
Somit gehören zu den wichtigsten Hausmitteln eine Entlastung der Beine, vor allem während der Schwangerschaft. Werden sie zusätzlich gekühlt, wirkt dies ebenfalls abschwellend. Durch kühle Wickel kann die Gewebeflüssigkeit zurück in die Nieren fließen. Unterstützt wird dies durch ein Hochlagern der Füße.
Regelmäßige Kneipp’sche Kuren, also entweder Wassertreten im kalten Wasser oder abwechselnd kaltes und warmes Wasser, sorgen für gute Durchblutung. Wer aufgrund einer Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko zur Ödembildung hat, kann diesem durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen vorbeugen.
Zur Entwässerung muss es nicht immer der Griff zu den Tabletten sein. Reis, Spargel, Holunder und Obstsorten wie Beeren oder Wassermelone gelten ebenso als entwässernd. Auch Brennnessel- oder Löwenzahntee regen die Produktivität der Harnblase an.
Übungen gegen Schwellungen
Wenn die Beine müde und schwer sind, ist Geh- und Lauftraining häufig ein guter Weg, Wasser in den Beinen loszuwerden. Zudem eignen sich diese einfachen Übungen bei geschwollenen Beinen:
Tabletten & ärztliche Behandlung
Eine medikamentöse Behandlung sollte insbesondere auf die Behandlung der Grunderkrankung (z.B. Diabetes) ausgerichtet sein. Entwässerungstabletten (Diuretika) sind in den meisten Fällen rezeptpflichtig. Es gilt während der Behandlung mit Wassertabletten vor allem darauf zu achten, dass Kaliummangel effektiv vorgebeugt wird.
Zu den pflanzlichen Wirkstoffen, die auch für die Selbstbehandlung geeignet sind und als Tee, Tabletten oder zur äußeren Anwendung bestimmt sind, zählen:
- Wacholder
- Rosskastanie (Wirkstoff Aescin)
- Brennnessel
- Birkenblätter
- Steinklee
Zudem kann eine sogenannte Manuelle Lymphdrainage (MLD) – eine Massage entlang der Lymphbahnen durch einen Physiotherapeuten – gegen Wasser in den Beinen helfen.
Homöopathie & Schüssler Salze
Aus der Naturheilkunde sind verschiedene Wirkstoffe bekannt, die andere Maßnahmen ergänzen und unterstützen können. Dazu gehören die Schüssler Salze Natrium Chloratum No. 8 sowie Natrium Sulfuricum No. 10 zur innerlichen Anwendung, die zur Regulierung des Wasserhaushalts und der Entwässerung des Körpers beitragen.
Globuli gegen Wasser in den Beinen sind Arnica D12, das als Gefäßtonikum v.a. bei Lymphstauungen nach Verletzungen angewandt wird, Acidum Fluoricum und Flußsäure.