Gut versorgt in den Urlaub: Unsere Reiseapotheken Checkliste
Der Urlaub ist für die ganze Familie etwas ganz Besonderes. Umso wichtiger ist es, dass während dem Urlaub kein Familienmitglied krank wird. Falls dies doch eintreten sollte, brauchen Sie eine gut ausgestattete Reiseapotheke, sodass Sie sofort gegensteuern können. Was in Ihrer Reiseapotheke enthalten sein muss, hängt einerseits vom Reiseziel und andererseits von Ihren aktuellen Bedürfnissen ab – zum Beispiel bei Schwangerschaft oder einer chronischen Krankheit. Gerade beim Letzteren sollten Sie an eine ausreichende Menge verschreibungspflichtiger Medikamente denken. Diese dürfen Sie oftmals auch im Handgepäck transportieren. Behalten Sie jedoch im Kopf, dass Sie für die Einreise in ein Land ein Dokument benötigen, welches Sie zum Mitführen der Medikamente berechtigt. Die Dokumente sind in der Regel in verschiedenen Sprachen ausgestellt, sodass Sie nicht für jedes Urlaubsland ein Neues benötigen. Besprechen Sie auch mit ihrem Arzt, welche Medikamente sie zusätzlich in der Reiseapotheke mitführen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Grundausstattung
Wie eingangs erwähnt, ist die Grundausstattung Ihrer Reiseapotheke vom Urlaubsziel abhängig. Wenn Sie in der Heimat Urlaub machen, benötigen Sie nur die Medikamente, welche Sie auch Zuhause einnehmen würden. Für den Notfall können Sie eine Apotheke in der Nähe aufsuchen, da die Ausstattung dieselbe ist, wie in Ihrer Stammapotheke.
Sind Sie aber lieber mit einem Rucksack auf Rundreise in einem exotischen Land, sollten Sie besser ausgerüstet sein, da Krankenhäuser und Apotheken oftmals entweder weit entfernt, nicht sehr gut ausgestattet oder schlicht viel teurer sind. Hier ist eine Übersicht:
- Leichte Erkältung: Hustensaft, Lutschtabletten, Nasenspray
- Fieber oder Schmerzen: Ibuprofen, Paracetamol
- Kreislaufprobleme: Traubenzucker, Kreislauftropfen
- Bei Magen-Darm-Problemen: Kohletabletten
- Bei Wunden: Desinfektionsmittel, Wundsalbe, Pflaster, Mullbinden
- Zubehör: Pinzette, Schere
Befragen Sie zudem Ihren Hausarzt, welche Medikamente Sie ganz individuell noch unbedingt auf Reisen dabeihaben sollten. Achten Sie bitte auf die Haltbarkeit der eingepackten Medikamente. Denn nichts ist ärgerlicher, als vor Ort ein Medikament zu benötigen und dann festzustellen, dass das Haltbarkeitsdatum überschritten ist.
Reisen in der Schwangerschaft
Viele Schwangere wollen in ihrer Schwangerschaft nicht allzu weit von Zuhause entfernt Urlaub machen. Klimawechsel, exotisches Essen und eine große Umstellung des Tagesablaufs durch Zeitverschiebungen kann Schwangeren zu schaffen machen.
Vermeiden Sie am besten hohe Gebirgsgegenden sowie Länder mit heiß-feuchtem Klima oder starken Temperaturschwankungen. Denn solche Extremen tuen Ihrem Körper, in Zeiten einer Schwangerschaft, nicht sehr gut. An heißen Urlaubsorten mit einer hohen Luftfeuchtigkeit kann es zu gesundheitlichen Problemen, wie Atem- und Kreislaufbeschwerden, geschwollenen Beinen und Störungen des Wasserhaushaltes, kommen.
Erkundigen Sie sich auch nach der ärztlichen Versorgung am Urlaubsort. Nicht überall ist die medizinische Versorgung so gut wie in Ihrem Heimatort. Und egal wohin die Reise geht, vergessen Sie nie ihren Mutter-Kind-Pass.
Montezumas Rache oder auch: der Reisedurchfall
Sie genießen den Urlaub in vollen Zügen und plötzlich hat es Sie erwischt: Reisedurchfall, die häufigste aller Reisekrankheiten. Es muss aber gar nicht erst dazu kommen! Wenn Sie wissen, wo sich die Erreger befinden und wie Sie sich prophylaktisch schützen können, dann kann gar nichts mehr schiefgehen.
Durch mangelnde Hygienevorbereitungen kann das Darmbakterium Escherichia Coli ins Essen oder Wasser gelangen und löst dann den unbeliebten Reisedurchfall aus. Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie Tabletten oder Kapseln mit Milchsäurebakterien einnehmen. Diese erhalten Sie ganz ohne Rezept in Ihrer Apotheke.
Die goldene Regel für den Urlaub sollte sein: Boil it, Peel it, Cook it, Wash it or Forget it! Das gilt vor allem für Obst und Gemüse – also Rohkost im Allgemeinen. Sie sollten auch am besten kein Leitungswasser trinken und auf Eiswürfel in Ihrem Getränk verzichten. Achten Sie zudem darauf, dass die gekauften Wasserflaschen verschlossen sind.
Wenn Sie auf alles geachtet haben und es Sie dennoch erwischt hat, dann heißt es Augen zu und durch. Wichtig ist es nun den Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Packen Sie am besten Elektrolyttabletten ein und achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Auch sogenannte Stopfmittel, die oftmals den Wirkstoff Loperamid enthalten, können genau in solchen Fällen Abhilfe schaffen. Es ist allerdings anzumerken, dass diese nur die Symptome lindern und nicht das Problem beseitigen.
Antibiotika
Antibiotika, egal welcher Art, sind verschreibungspflichtig und sollten deshalb nur eingenommen werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Dennoch empfiehlt es sich, je nach Reiseland, ein Breitbandantibiotikum mitzunehmen. Sprechen Sie hierzu vorab mit ihrem Hausarzt, ob er ein Antibiotikum für die Reise für notwendig erachtet. Wenn ja, lassen Sie es sich verschreiben und klären Sie auch unbedingt die richtige Einnahme und Dosierung des Medikaments. So sind Sie in jedem Fall für den schlimmsten Fall ausgestattet.
Kinder und Fernreisen
Sie wollen mit Ihren Kindern verreisen und fragen sich, was Sie alles beachten müssen? Eins können wir Ihnen vorwegnehmen: So Einiges! Denn die Kleinen sind deutlich anfälliger für Krankheiten als Erwachsene und brauchen daher viel Schutz Ihrerseits.
Es fängt bereits beim Fliegen an. Ist Ihr Neugeborenes noch unter acht Lebenstagen alt, sollten Sie es keineswegs auf eine Flugreise mitnehmen. Ab dem achten Tag ist es wiederum kein Problem mit einem Baby in den Flieger zu steigen – vorausgesetzt es ist gesund. Dennoch ist sehr zu empfehlen, vor der Reise ein Okay von Ihrem Arzt einzuholen.
Bei Babys und Kleinkindern ist der Druckausgleich noch nicht voll funktionsfähig und kann deshalb bei Ihren Kleinen zu unangenehmen Ohrenschmerzen führen. Damit der Druckausgleich gelingt, sollten Sie ein wenig nachhelfen. Grundsätzlich funktioniert dieser, wenn die Ohrtrompete offengehalten wird. Dies erfolgt beim Gähnen, Kauen, Schlucken oder Bonbonlutschen. Deshalb ist es sehr zu empfehlen, dass Sie ihrem Kind beim Starten, Landen und auch im Laufe des Flugs ein Fläschchen, Schnuller, Bonbon oder Kaugummi geben – je nach Alter natürlich.
Hat Ihr jüngster Reisekumpane Erbrechen oder Reisefieber bekommen? Das ist leider keine Seltenheit. Und gerade jetzt ist richtiges Handeln Ihrerseits angesagt! Achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, denn sonst kann es schnell zu einem bedrohlichen Flüssigkeitsverlust für Ihren Schützling kommen. Am besten geben Sie ihm schlückchenweise zu trinken, damit der Körper die Flüssigkeit behält. Den Rest macht sein eigener Körper selbst.
Ein weiteres Risiko bei Babys und Kleinkindern stellt die Sonne dar. Sonne ist zwar wichtig und gesund, ist aber bei „Überdosierung“ sehr schädlich für die Haut. Gerade Kinder- und Säuglingshaut ist noch sehr empfindlich, da sie dünn und der eigene UV-Schutz noch nicht entwickelt ist. Dieser bildet sich erst mit den Lebensjahren. Deshalb sollten Sie sehr streng bleiben und Ihre Kids nie ohne Sonnencreme und Sonnenhut in die Sonne lassen. Achten Sie darauf, dass ihr Schützling trotz Sonnenschutz nicht zu lange in der Sonne verbringt. Und Babys sollten sogar ganz im Schatten bleiben.
Impfungen
Eine sehr wichtige Notwendigkeit bevor Sie in ein entferntes Land reisen, ist dass Sie sicherstellen, dass jeder in Ihrer Familie mit den richtigen Impfungen geschützt ist. Informieren Sie sich daher genau, welche Impfungen für das Land in das Sie reisen empfohlen sind.
Grundsätzlich gilt, dass Erwachsene mit den Standardimpfungen geimpft sein sollten. Dazu gehören Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Poliomyelitis (Kinderlähmung) sowie Masern (für alle, die nach 1970 geboren wurden). Mit diesen Impfungen kommen Sie gut aus.
Je nach dem in welches Land Sie reisen möchten, gibt es noch Reiseimpfungen, die sinnvoll sein können. Dazu gehören Gelbfieber, Cholera, FSME, Hepatitis A und B, Japanische Enzephalitis, Meningokokken-Meningitis, Tollwut und Typhus.
Was Kinder betrifft, treffen in den meisten Fällen dieselben Impfungen zu. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Kinder erst ab dem dritten Lebensmonat geimpft werden dürfen. Zusätzlich haben viele Impfungen eine Alterseinschränkung bzw. erfordern ein bestimmtes Mindestalter. Konsultieren Sie also rechtzeitig Ihren Hausarzt und erfragen Sie alle Feinheiten, sodass Sie und Ihre Kleinen gut für die Reise vorbereitet sind.
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