Offenes Bein: Hausmittel und ihre Wirkung

Kleine Verletzungen klingen im Normalfall schon nach wenigen Tagen bis Wochen wieder ab. Doch es gibt auch ganz schön hartnäckige Wunden, bei denen selbst nach Monaten keine Heilung in Sicht ist. Die Rede ist hier von einem schlecht abheilenden Unterschenkelgeschwür – umgangssprachlich als offenes Bein bekannt. Was tun bei einem offenen Bein? Hausmittel können für Abhilfe sorgen. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr zu wirkungsvollen, natürlichen Mitteln gegen die chronischen Wunden an Füßen und Beinen.

Was ist ein offenes Bein?

Mit einem offenen Bein ist eine schlecht heilende, meist tiefe Wunde am Unterschenkel, überwiegend im Bereich des Innenknöchels, gemeint. Mediziner sprechen vom Ulcus cruris – eine lateinische Bezeichnung, die übersetzt Unterschenkelgeschwür bedeutet. Ein Ulkus an Füßen und Beinen ist dabei keine gewöhnliche Wunde, sondern zeichnet sich durch einen schleppenden Heilungsprozess aus. In vielen Fällen dauert es mindestens vier Wochen, bis das offene Bein verheilt ist – deshalb hat man es hier mit einer chronischen Wunde zu tun.

Schlecht heilende Wunden hängen meistens mit Durchblutungsstörungen der Venen und/ oder Arterien zusammen. Je nach Ursache gibt es drei verschiedene Ausprägungsformen:

  • Venös bedingter Ulkus: Wenn die Funktion der Venenklappen in den Beinen beeinträchtigt ist (Venenschwäche), kann das Blut aus den Beinen nicht zum Herz zurücktransportiert werden. Im Bereich der Unterschenkel kommt es dadurch zu einem Rückstau. Die Folge: Die Gewebeflüssigkeit sammelt sich im Bein an und erzeugt einen erhöhten Druck im Gewebe. Die Haut wird nur mehr schwach durchblutet und es entsteht in weiterer Folge ein offenes Bein.
  • Arteriell bedingter Ulkus: Hier ist die Ursache für das offene Bein in einer Verkalkung der Beinarterien zu finden. Aufgrund der immer enger werdenden Arterien, die Blut und Sauerstoff vom Herz in den ganzen Körper transportieren, entsteht ein Sauerstoff- und Nährstoffmangel in den Unterschenkeln. Auch das hat eine schlechte Durchblutung zur Folge, was wiederum ein offenes Bein begünstigen kann.
  • Venös-arterieller Ulkus: Hier handelt es sich um ein offenes Bein, dessen Entstehung sowohl venös als auch arteriell bedingt ist. In diesem Fall unterliegen Venen und Arterien gleichermaßen einer krankhaften Veränderung.

Frauen sind häufiger von einem offenen Bein betroffen als Männer. Jedoch entsteht ein Ulkus nur selten bei Menschen unter 40 Jahren.

Vorwiegend haben Frauen ab dem 70. Lebensjahr chronische Wunden an Füßen und Beinen.

Offene Wunde am Bein heilt nicht: Symptome

Ein offenes Bein ist in der Regel nicht nur mit einem langen Heilungsprozess verbunden. Je nachdem, ob es sich um eine venös oder arteriell bedingte Ausprägung handelt, leiden Betroffene auch unter weiteren Symptomen.

  • Der venöse Ulkus kann z. B. schuppige Hautrötungen, deutlich sichtbare Krampfadern, Unterschenkelschwellungen, leichte bis starke Schmerzen sowie nässende Wunden mit sich bringen.
  • Der arterielle Ulkus kann z. B. kleine Schwellungen, trockene Wunden und blasse bzw. weiße Haut begünstigen. Außerdem klagen viele Betroffene über schmerzhafte Muskelkrämpfe im Fuß, in der Wade oder im Oberschenkel beim Gehen. Regelmäßiges Stehenbleiben kann dabei die aufgetretenen Schmerzen lindern. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang auch von der sogenannten Schaufensterkrankheit.
Person greift auf schmerzenden Unterschenkel
Offene Beine können Muskelkrämpfe auslösen.

Offene Beine: Hausmittel

Suchen Sie nach einer Lösung für Ihr offenes Bein? Hausmittel können die gewünschte Heilung ankurbeln. Die folgenden sind empfehlenswerte Helferlein, die das Abklingen von chronischen Wunden auf natürliche Art und Weise fördern können.

Offenes Bein: Hausmittel Honig

Honig schmeckt nicht nur hervorragend auf dem Frühstücksbrot, sondern ist ein altbekanntes Hausmittel für vielerlei körperliche Beschwerden. Allen voran kommt das Süßungsmittel zum Einsatz, um eine Erkältung natürlich zu behandeln. Honig ist aber auch ein beliebtes Hausmittel für ein offenes Bein – und das nicht ohne jeden Grund. Der süße Alleskönner besitzt…

  • entzündungshemmende Eigenschaften, sodass Schmerzen schnell gelindert werden können. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Wunden auf diese Weise schneller abheilen.
  • …eine antibakterielle Wirkung, sodass eine weitere Infektion der offenen Wunde am Fuß und Bein verhindert werden kann.
  • …einen sauren pH-Wert, der das Blut dazu anregt, Sauerstoff freizusetzen – eine wichtige Voraussetzung für die Wundheilung.
Glas Honig, das als Hausmittel bei einem offenen Bein dient
Honig ist aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung gut für die Wundheilung.

Um die positiven Eigenschaften von Honig zu Ihrem Vorteil zu nutzen, geben Sie einfach ein wenig davon auf Ihr offenes Bein. Decken Sie die Stelle am besten mit einem Pflaster oder Verband ab, damit der Honig gut – und vor allem geschützt – einwirken kann. Tragen Sie den Honig mindestens zweimal täglich auf.

Offenes Bein heilt nicht: Linderung mit Kurkuma

Neben Honig ist auch Kurkuma ein wirkungsvolles Hausmittel für ein offenes Bein. Die Gelbwurzel enthält den Farbstoff Curcumin, der nicht nur für ihre charakteristische Farbe verantwortlich ist, sondern sich auch durch eine ganze Reihe von gesundheitsförderlichen Eigenschaften auszeichnet. Wie Honig besitzt das südasiatische Gewürz eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.

Um Ihr offenes Bein mit Kurkuma zu behandeln, stellen Sie eine wirkungsvolle Kurkuma-Paste her. Mischen Sie dazu einen Teelöffel Kurkuma mit etwas Wasser. Tragen Sie die Paste auf das Unterschenkelgeschwür auf und lassen Sie es für eine halbe Stunde einwirken. Waschen Sie die Kurkuma-Paste im Anschluss sorgfältig von der betroffenen Stelle ab. Wenden Sie Kurkuma als Hausmittel ebenfalls mindestens zweimal täglich an.

Ein Glas heiße Milch, versetzt mit etwas Kurkuma, kann Ihrem Körper von innen heraus helfen, gegen die offene Wunde anzukämpfen.

Aloe Vera als Hausmittel gegen offene Beine

Die Aloe Vera ist ein wahrer Tausendsassa: Nicht umsonst zählt sie zu den wirksamsten Hausmitteln für die Gesundheit. Die tropische Heilpflanze hat zahlreiche positive Eigenschaften. So wird sie z. B. als Hausmittel gegen ein breites Spektrum an Hauterkrankungen eingesetzt (z. B. Sonnenbrand, Neurodermitis, Ekzeme). Aber auch bei einem offenen Bein kann die Aloe Vera helfen.

Das unter der Pflanzenschale versteckte, dickflüssige Aloe Vera Gel wirkt angenehm kühlend und entzündungshemmend. Außerdem bindet es Feuchtigkeit, sodass Wunden schneller verheilen können. Deshalb ist die Pflanze ein bewährtes Hausmittel bei Infektionen und Entzündungen – so auch bei einem offenen Bein. Zur Anwendung müssen Sie nur ein Stück von einem Blatt abschneiden und das darin enthaltene Gel herauslösen. Tragen Sie es nun auf die betroffene Stelle auf und lassen Sie es gut einwirken.

Aloe Vera als Pflanze, Gel, Saft und Öl
Aloe Vera wirkt entzündungshemmend und kühlt die Wunden am offenen Bein.

Wunden schneller heilen mit Propolis

Propolis ist eine hochwirksame Mischung aus harzigen Bestandteilen von Bäumen, Pollen, Bienenwachs und Speichelsekret, das von Bienen hergestellt wird, um ihren Bienenstock zu schützen. Gleichzeitig gilt die harzige Masse als traditionsreiches Hausmittel mit einem großen Wirkungsspektrum – Propolis-Anwendungsgebiete gibt es daher viele.

Zur Linderung eines offenen Beins überzeugt Propolis mit diesen Eigenschaften. Das Bienenprodukt wirkt…

  • antibakteriell,
  • wundheilend,
  • entzündungshemmend

…und immunstärkend. Zur Behandlung von langfristigen, offenen Wunden ist Propolis in Form von Cremes, Gels und Salben erhältlich.

Offenes Bein: Hausmittel Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist ebenfalls wichtig, damit das offene Bein abheilen kann – so fördern Sie die Wundheilung von innen heraus. Integrieren Sie besonders vitaminhaltige, eiweißreiche und zinkhaltige Zutaten in Ihren Mahlzeiten. Denn gerade bei vorliegenden größeren Wunden ist der Bedarf an Vitaminen, Proteinen und Spurenelementen sehr hoch.

Eine Person isst eine gesunde Salat-Bowl
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Wundheilung.

Achten Sie außerdem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 Liter pro Tag) – ebenfalls ein empfehlenswertes Hausmittel für ein offenes Bein. So kann die Durchblutung verbessert und Abfallstoffe zügiger abtransportiert werden. Greifen Sie aber in jedem Fall zu möglichst gesunden Getränken. In erster Linie ist das natürlich Wasser, aber entzündungshemmender Tee und verdünnte Säfte sind eine gute Wahl.

Offener Fuß: Behandlung mit Hausmittel Bewegung

Es ist nicht notwendig, das offene Bein komplett ruhig zu stellen. Im Gegenteil: Regelmäßige, moderate Bewegung kurbelt die Wundheilung an. Versuchen Sie z. B. jeden Tag einen 30-minütigen Spaziergang zu unternehmen – am besten mit flachen und bequemen Schuhen. Machen Sie zusätzlich mehrmals täglich ein wenig Fußgymnastik (z. B. Füße kreisen und strecken). Brechen Sie die jeweiligen Übungen aber unbedingt ab, wenn Schmerzen entstehen.

Legen Sie auch regelmäßige Ruhepausen ein, indem Sie Ihre Beine hochlagern.

Offenes Bein? Hausmittel können helfen!

Wünschen Sie sich Heilung für Ihr offenes Bein? Hausmittel, die sich positiv auf die Wundheilung auswirken können, gibt es viele. Probieren Sie es z. B. mit Honig, Kurkuma, Aloe Vera oder Propolis. Außerdem kann ein gesunder Lebensstil die verschiedenen Beschwerden, die in Zusammenhang mit einem offenen Bein auftreten, lindern.


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