Aphten im Mund: Ursachen, Symptome, Behandlung, Hausmittel

Ein plötzliches unangenehmes Kribbeln und Brennen im Mund muss nicht zwangsläufig auf schmerzhafte Herpesbläschen hinweisen. Vielmehr kann es sich um erste Anzeichen für Aphten handeln: kleine Geschwüre im Mundbereich. In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Was sind Aphten?

Aphten zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut (Aphtosis). Der Begriff stammt aus dem Griechischen und lässt sich als „Schwämmchen“ übersetzen. Es handelt sich um Geschwüre in Form von Bläschen, die ohne Vorankündigung auftreten und teils große Schmerzen verursachen. Apthen sind eigentlich völlig harmlos, aber dennoch beeinträchtigen sie das allgemeine Wohlbefinden.

Diese kleinen Verletzungen der empfindlichen Schleimhaut treten vorwiegend in der gesamten Mundhöhle auf. Meistens sind Zahnfleisch, Zungenspitze, Gaumen, Innenseite der Lippe und Rachen betroffen. In sehr seltenen Fällen entstehen Apthen auch im Genitalbereich.

So erkennen Sie eine Aphtosis

Eine Aphtosis lässt sich an runden oder ovalen Bläschen erkennen. Diese können zwischen 1 mm und 3 cm groß sein. Weil sie oftmals nur sehr klein sind, lassen sie sich nicht immer mit bloßem Auge erkennen. Nach dem anfänglichen Brennen und Spannen rötet sich die betroffene Stelle. Darauf entwickelt sich ein gelb-weißlicher Eiweißbelag (Fibrin). Je nach Größe und Häufigkeit unterscheiden Mediziner zwischen den folgenden Formen.

Minor-Typ

Der Minor-Typ bezeichnet 2 – 5 mm große gelb-weißliche Punkte. Diese kleinen Bläschen verletzen die Mundschleimhaut nur oberflächlich. Dadurch bleiben nach dem Abheilen keine Narben zurück. Im Regelfall verschwinden die Punkte nach einer bis zwei Wochen.

Major-Typ

Diese Bläschenform kann bis zu 3 cm groß werden. Sie tritt durch kleine Knötchen in Erscheinung, deren Gewebe am Rand etwas höher als in der Mitte ist. Die Aphten dringen dabei tief in die Mundschleimhaut ein. Deshalb entstehen oftmals Narben. Der Heilungsprozess kann bis zu drei Monate dauern.

Herpetiforme Aphten

Herpetiforme Bläschen sind höchstens 2 mm groß und treten in großer Zahl auf. Die Beschwerden sind ähnlich wie bei Herpesbläschen. Um herauszufinden, ob es sich nicht stattdessen um Herpes handelt, können die Antikörper gegen Herpes-Viren im Blut bestimmt werden.

Chronisch rezidivierende Aphten

Die chronisch rezidivierende Form ist wiederkehrend und betrifft vor allem Frauen. Die Ursachen dafür sind weitgehend ungeklärt. Mediziner vermuten aber, dass die chronisch rezidivierenden Bläschen möglicherweise durch einen Zungenbiss ausgelöst werden. Im Gegensatz dazu treten solitäre Bläschen nur einmalig auf.

Ursachen für Apthen

Die schmerzhaften Bläschen werden weder durch Bakterien noch Viren ausgelöst – deshalb sind sie nicht ansteckend. Allerdings können sie nach ihrer Entstehung von Bakterien besiedelt werden. Das beeinträchtigt das körperliche Wohlbefinden zusätzlich. Die Ursachen für eine Aphtosis sind noch nicht vollständig geklärt, die folgenden Faktoren können ihre Bildung jedoch begünstigen.

Folsäure-Mangel beheben
Ein Mangel an Folsäure kann Aphten verursachen. Feldsalat hat besonders viel Folsäure.
  • Genetische Veranlagung: Die kleinen Störenfriede im Mund können erblich bedingt sein. Das Erkrankungsrisiko ist vor allem für wiederkehrende Bläschen höher, wenn dieser Defekt der Schleimhaut bereits in der eigenen Familie aufgetreten ist.
  • Mangelernährung: Eine unausgewogene Ernährung kann der Auslöser für Apthen sein. Insbesondere ein Vitamin B12-, Eisen-, Zink- oder Folsäure-Mangel fördert die Entstehung.
  • Hormonelle Schwankungen: Ein schwankender Hormonhaushalt (z. B. Menstruationszyklus, Schwangerschaft und Wechseljahresbeschwerden) kann die Bildung der Aphtosis begünstigen.
  • Krankheiten: Der Defekt an der Schleimhaut kann im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten auftreten. So kann z. B. die Magen-Darmerkrankung Morbus Crohn der Auslöser sein. Durch diese Erkrankung werden automatisch zu wenig lebensnotwendige Nährstoffe (z. B. Vitamin B12) vom Körper aufgenommen. Weitere Auslöser können unter anderem eine HIV-Infektion oder das Sweet-Syndrom – eine seltene Hauterkrankung – sein.
  • Ungesunder Lebensstil: Eine Aphtosis kann die unmittelbare Folge eines geschwächten Immunsystems sein. Psychische Belastungen und ständige innere Unruhe wirken sich negativ auf die Gesundheit aus.
  • Natriumlaurylsulfat (SLS): Viele Zahnpasten, die den Inhaltsstoff Natriumlaurylsulfat enthalten, stehen in Verdacht, die schmerzhaften Bläschen auszulösen. Außerdem kann eine schlechte Mundhygiene ihre Entstehung begünstigen.

Aphte im Mund: Symptome

Schmerzen sind das häufigste Symptom bei einer Mundschleimhautverletzung. Die Schmerzstärke hängt dabei nicht von der jeweiligen Größe der Aphte ab, sondern vielmehr von ihrem Erscheinungsort. Besonders unangenehm sind die Bläschen an der mechanisch stark beanspruchten Zunge. So schmerzen sie möglicherweise beim Essen, Trinken, Zähneputzen und Sprechen.

Neben den Schmerzen treten im Verlauf der Erkrankung weitere Symptome auf. Mit der Entstehung gehen Missempfindungen wie Brennen, Kribbeln und Spannungsgefühle einher. Im Laufe der Zeit können die kleinen Bläschen aufplatzen. Dadurch bilden sich offene, brennende und schmerzende Wunden, die sich leicht entzünden.

Aphten behandeln

Eine Aphtosis heilt in vielen Fällen nach wenigen Tagen bis einigen Wochen von selbst ab. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, Entzündungen entgegenzuwirken und Schmerzen zu verringern, können Aphten auf verschiedene Arten behandelt werden.

Zur Linderung der Symptome hilft es manchmal schon, auf bestimmte Nahrungsmittel, Getränke und Inhaltsstoffe zu verzichten. Vermeiden Sie alles, was sauer oder scharf schmeckt (z. B. Zitrusfrüchte oder Chiligewürze) und verwenden Sie Zahnpasta ohne Natriumlaurylsulfat. Es ist jedoch in jedem Fall sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie…

  • …zum ersten Mal an einer Aphtosis erkrankt sind.
  • …Symptome, wie Fieber bekommen.
  • …bemerken, dass die Bläschen nicht von selbst abheilen.

Weil eine Schleimhauterkrankung auch immer auf eine Krebserkrankung hinweisen kann, liegen Sie mit einem Arztbesuch niemals falsch. Falls keine schwerwiegende Krankheit hinter den schmerzenden Bläschen steckt, sind die folgenden Behandlungsmethoden möglich.

Medikamente für hartnäckige Aphten

Bei einer langanhaltenden Erkrankung der Mundschleimhaut eignen sich spezielle apothekenpflichtige Medikamente. Diese unterstützen Ihren Körper gezielt beim Heilungsprozess. Zur Auswahl stehen verschiedene Gele und Lösungen, die den Bakteriengehalt im Mund reduzieren und somit die Heilung beschleunigen. Bei sehr starken Schmerzen empfiehlt sich die Behandlung mit Cortison.

Salbe bei Aphten

Salben können Schleimhautverletzungen lokal betäuben, Schmerzen lindern und insbesondere bei unangenehmem Brennen helfen. Es ist möglich, dass bereits pflanzliche Tinkturen aus Myrrhe, Nelken oder Rhabarberwurzeln für Erleichterung sorgen.

Hausmittel gegen Aphten

Sie können den Heilungsprozess mit verschiedenen Hausmitteln auf natürliche Art und Weise beschleunigen. Beachten Sie aber, dass diese bei schweren Fällen der Aphtosis keinen Ersatz für Arzneimittel bilden. Die folgenden Hausmittel erweisen sich bei Schmerzen und Entzündungen oft als hilfreich.

Aloe Vera gegen Aphten
Der Saft der Aloe Vera-Pflanze beschleunigt den Heilungsprozess.
Backpulver  Hilft, den pH-Wert im Mund wiederherzustellen. Vermischen Sie dazu einen Teelöffel Backpulver mit ein wenig Wasser, sodass eine Paste entsteht. Tragen Sie sie auf die betroffene Stelle auf und lassen Sie sie für etwa 20 Minuten einwirken. Wiederholen Sie die Prozedur zweimal täglich.
Grün- und Schwarztee Wirken entzündungshemmend. Legen Sie nach der Teezubereitung die Teebeutel für ca. 20 Minuten in den Kühlschrank. Danach drücken Sie sie für 15 bis 20 Minuten sanft auf den jeweiligen Bereich. Behandeln Sie die jeweilige Stelle zwei- bis dreimal täglich mit Grün- oder Schwarztee.
Natron  Ist ein sehr wirkungsvolles Antiseptikum. Mischen Sie dazu das Natron mit Wasser und spülen Sie Ihren Mund damit aus, ohne die Mischung zu schlucken. Alternativ können Sie weniger Wasser nehmen und eine Paste herstellen. Lassen Sie diese für 2-3 Minuten einwirken und spülen Sie sie danach mit Wasser ab.
Aloe Vera Beschleunigt den Heilungsprozess. Extrahieren Sie dazu den Saft aus dem fleischigen Teil der Aloe Vera-Pflanze. Tragen Sie den Saft auf die betroffene Stelle auf und lassen Sie ihn für eine halbe Stunde einwirken. Wiederholen Sie den Vorgang drei- bis viermal täglich.

Aphten bei Kindern

Bei vielen Menschen erscheinen die schmerzhaften Bläschen erstmalig zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Das Erkrankungsrisiko ist dabei für Frauen höher als für Männer. Grundsätzlich kann allerdings jeder – unabhängig von Alter und Geschlecht – davon betroffen sein. So können genauso Säuglinge und Kinder an dieser Mundschleimhautentzündung erkranken.

Aphten bei Kindern
Manchmal treten Aphten bei Kindern mit Keuchhusten auf.

Bei Babys entstehen die schmerzhaften Bläschen meist durch das Saugen am Flaschennuckel. Dadurch bilden sich kleine Verletzungen an der Mundschleimhaut des harten Gaumens. Kinder bekommen Aphten manchmal an der Zungenunterseite. Das passiert dann, wenn die Kleinen häufig mit herausgestreckter Zunge husten (z. B. bei Keuchhusten).

Aphten im Mund vorbeugen

Die Schleimhauterkrankung lässt sich nur bedingt vorbeugen. Ein intaktes Immunsystem kann bei vielen Erkrankungen helfen – so auch hier. Achten Sie deshalb auf die Zufuhr wichtiger Mineralstoffe und Vitamine, ausreichend Schlaf und viel Bewegung.

Außerdem kann eine gute Mundhygiene der Entstehung der Bläschen entgegenwirken. Dazu verzichten Sie am besten nach den Mahlzeiten auf Süßigkeiten und reinigen stattdessen Ihren gesamten Mundbereich. Verwenden Sie eine geeignete Zahnpasta (vorzugsweise ohne Natriumlaurylsulfat) und gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt.

Aphten zählen zu den häufigsten Schleimhauterkrankungen. Sie sind zwar harmlos, aber trotzdem unangenehm. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, können die kleinen Bläschen mit Medikamenten, Salben oder Hausmitteln bekämpft werden. So werden Sie schnell wieder gesund!


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